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Phytoreaktoren nach Peter Arras

16.12.2020

2018 verstarb der Aktivist Peter Arras. Er betrieb ein sehr buntes und lebendiges Tierheim mit einer großen Artenvielfalt. Darüber hinaus war er ein Visionär in der Thematik des Zusammenlebens der Menschen mit den Tieren und Pflanzen. Er veröffentlichte seine Ideen regelmäßig in der von ihm heraus gegebenen Zeitschrift "Phönix". 

Besonders brannte er für seine Idee des Pflanzenanbaus in Phytoreaktoren. Ehrlicherweise muss ich hier zugeben, dass ich zu seinen Lebzeiten nur teilweise von dieser Idee überzeugt war. Denn als Gärtner lag und liegt noch immer mein Hauptaugenmerk auf dem Boden und seiner Gesunderhaltung. Peter Arras zweifelte aber, dass für die Ernährung von 7 Milliarden Menschen noch ausreichend Anbauflächen zur Verfügung stehen, seiner Meinung nach schon gar nicht für die Selbstversorgung. 
Bei der nach wie vor fehlenden Geburtenkontrolle und der globalen Bevölkerungsexplosion hatte er damit vielleicht recht. Vielleicht geht die wachsende Menschheit langfristig nur noch über den vertikalen Pflanzenanbau zu ernähren.

Deshalb will ich Peter Arras gedenken, indem ich seine Ideen hier veröffentliche, die zu seinen Lebzeiten nur von wenigen ernst genommen wurden. Diese Zeilen schrieb er mir 2011: 

Ich denke an Phytoreaktoren, die wie Pflanzen gestaltet werden, ca. 20 oder noch mehr Meter hohe Stahlgestänge, die wie Pflanzenstiele und Äste konstruiert sind, an denen die "Blätter" in Form von Kollektoren befestigt sind. Lichtsensoren sorgen automatisch dafür, dass hydraulische Gelenke diese "Blätter" vollautomatisch dem Sonnenstand zuneigen.

Die Algen könnten - je nach Art - auch das Nährmaterial für die Biofermenter (anstatt Zellulose) sein, die in Hallen in Edelstahltanks Proteine und Glucose, Ethanol, Fette etc. herstellen. Die Abgase der Biofermenter (vor allem CO2) werden computergesteuert in die Phytoreaktoren geleitet, das anfallende Methan wird zum Temperaturausgleich für ein Heizsystem verbrannt, - umgekehrt belüftet der von den Algen erzeugte Sauerstoff die Mikrobenkulturen in den Biofermentern. Die Stoffwechselendprodukte der Fermenter-Mikroben gelangt als Dünger in die Phytoreaktoren. Man kann im Grunde auf diese Weise mittels Modulen ganze "Ökosysteme" hocheffizient nachbauen mit Null Emissionen, Null Trinkwasserverlust und dies alles vertikal, was wenig Fläche verbraucht. Angesiedelt werden diese Mega- Hightech- Anlagen in den urbanen Zonen der Megastädte, wo die Menschen ja leben und arbeiten. Es handelt sich hier also um dreidimensionale Nährstoffproduktion bzw. Energieerzeugung auf Kohlenstoffbasis (nichts anderes ist Nahrung nämlich), ohne die Landschaft und die Biosphäre zu belasten. Weite Teile der bislang landwirtschaftlich genutzten Gebiete könnten renaturiert werden - also wieder echte Wildnis werden - und dies weltweit, so dass die Biosphäre der Erde heilen und die menschengemachten Schäden kompensiert werden könnten. Eine Ära des Friedens und der interspezialen Harmonie könnte hierdurch eingeleitet werden.

Mikroben aus heißen Schwefelquellen z. B., die Schwefelwasserstoff veratmen, könnten die Abgase unserer Industrie in Nährstoffe umwandeln. Jedweder industrieller Prozess könnte in geschlossene Systeme verlegt und von Mikroben neutralisiert und in wertvollen Kohlenstoff umgewandelt werden. Ein neues Zeitalter auf der Grundlage der enormen Vitalität von Einzellern und Mikroben könnte eine neue Form von Industrie - ohne jedwede schädlichen Nebenwirkungen für die Mitwelt nach sich ziehen.

Peter Arras

Peter Arras prägte den Begriff der Mitweltethik, was auch hier zum Ausdruck kommt. 

Ich veröffentliche seine Zeilen in der Hoffnung, dass jemand die Idee aufgreift und weiter entwickelt. Und Peter Arras hat mir erlaubt und mich ausdrücklich darum gebeten, seine Worte weiter zu verteilen. 

Vielleicht sind die Anbauer unserer Nahrung in Zukunft keine Gärtner mehr und auch keine Tierzüchter, keine Bauern, keine Jäger und keine Fischer. 
Für die Verwirklichung dieser Idee der "Phytoreaktoren nach Peter Arras" werden Menschen mit Wissen und Verständnis für Biologie und Technik gleichermaßen gebraucht.

 

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