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Extremismus - eine echte Gefahr oder nur eine Kategorisierung Andersdenkender? 

6.12.2023

Vor wenigen Tagen gab es ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das Kritiker an den Corona-Maßnahmen, die sich in diesem Zusammenhang als Querdenker bezeichnen, als Extremisten einstuft, wenn sie im Zusammenhang mit Covid sogenannte Verschwörungsideologien verbreiten. 

Auf die Einzelheiten in dem speziellen Fall gehe ich hier nicht näher ein, wer möchte, kann sich darüber selbst informieren. 
Mich interessiert mehr die Präzedensfallwirkung des Urteils. Bisher waren Extremisten in meinen Augen ausschließlich gewaltbereite erwachsene Leute. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre lasse ich da mal außen vor. Denn wenn ich an die Prügeleien in meiner Schulzeit auf dem Schulhof und auch außerhalb denke, dann wäre es falsch, die Kids als Extremisten zu bezeichnen. Die Gewaltbereitschaft war im Kindes- und Jugendalter einfach schneller erreicht als im Erwachsenenalter. 
Auch ausrastende Erwachsene sind nicht gleich Extremisten, da gibt es andere oft sich wiederholende Gründe für Gewalt u. a. in Familien. 

Extremist wird man dann, wenn man eine Ideologie mit Gewaltbereitschaft verbindet, also bereit ist, seine Ideologie gewaltsam durchzusetzen. 

Ich zeige die Grenze hier mal am Beispiel von Veganern. Deren Ernährungs- und Lebensweise werden oft als extrem bezeichnet. Als Gegenargument nennen Veganer gern die Unterstützung von Misshandlungen und den industriellen Massenmord an Tieren, was alles mit dem Kauf von Tierprodukten aller Art unterstützt und finanziert wird. Das finden Veganer viel extremer, als darauf zu achten, keine Tierprodukte zu kaufen. Von Extremismus kann hier aber nicht mal ansatzweise die Rede sein. Eine Ideologie ist diese Art des Veganismus aber durchaus. 
Extremistisch wird es ab dem Punkt, wo Tierliebe militant wird, also mit Gewalt gegen Tiertransporte und Schlachthöfe, aber auch Gewalt gegen Tierhalter. Der reine Aufruf zur Gewalt zählt für mich auch ganz klar dazu. Und die Unterstützung von Gewaltbereitschaft, also Applaus und das Liken entsprechender Kommentare und Aufrufe. 

Das war nur ein Beispiel, ich sehe das bei allen Ideologien so mit dieser roten Linie zum Extremismus. 

Wobei es eine Grauzone gibt, damit meine ich das Eintreten für genetische Reinheit. 

Als Naturschützer ist mir das vertraut. Bereits in den 1980er Jahren habe ich erkannt, dass einer der Gründe für das Artensterben im Berlinnahen Raum des Fehlen einheimischer Pflanzen war. In den Gärten waren zu viele Exorten, mit denen viele heimische Tiere nichts anfangen können. Viele treten deshalb dafür ein, mehr einheimische Pflanzen in die Gärten zu setzen. 
Zum Schutz der heimischen Tierwelt ist es schon lange verboten, fremdländische Tiere bei uns auszusetzen. Seit 2020 gilt das auch für Pflanzen und das Auswildern auch heimischer Tierarten ist inzwischen auch genehmigungspflichtig. Z. B. sind die nordamerikanischen Rotwangenschmuckschildkröten mit ihrer hohen Vermehrungsrate zu einer Gefahr für den immer kleiner werdenden Bestand Europäischer Sumpfschildkröten geworden. 

Die Versuchung ist groß, dies auch auf Menschen anzuwenden. Mein Gerechtigkeitsempfinden meldet sich, wenn indigene Völker ausgerottet werden. Die Art und Weise, wie vor allem in den USA das Land der indianischen Stämme blutig erobert wurde und wie dort bis heute mit den übrig gebliebenen Stämmen umgegangen wird, finde ich ungerecht. 

Viele denken so auch über den Schutz der nordeuropäischen Ureinwohner. Sie sehen eine Bedrohung durch genetische Vermischung und mahnen zu genetischer Reinhaltung. 

Das habe ich lange Zeit noch nicht als extremistisch gesehen. Tatsächlich bilden solche Ideologien aber die Grundlage für den nächsten Schritt, nämlich für Gewalt gegen Ausländer. Und damit ist es eine Form des Beginns von Extremismus. 

Und die Geschichte bestätigt das. Im Nationalsozialismus hat genau dies zur Vertreibung und Vernichtung von Millionen von Juden geführt, und viele nicht nationalsozialistische Länder haben dabei mitgemacht. Diese internationale Volksverhetzung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gruselt mich immer wieder, auch wenn sie immer weiter zurück liegt. Ich erinnere dabei nur das Schiff mit hunderten jüdischen Flüchtlingen, dass in keinem Land anlegen durfte und deshalb zurück nach Europa und damit in die Vernichtung musste. Jedes damals angefragte Land hat dabei mitgemacht. 

Das war meine persönliche Sicht zu Ideologien und extremistischen Ideologien. Ich merke spätestens seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine Anfang 2022, dass es dazu viele recht verschiedene Sichtweisen gibt. Während 2015 noch mahnend auf Rechtsextremismus in der Ukraine hingewiesen wurde, redet seit 2022 kaum noch jemand in den offiziellen Medien darüber. Der Hitler-Kollaborateur Stefan Bandera wird immer offener als Volksheld gefeiert. 

Die Unterschiede zwischen dem offiziellen und dem tatsächlichen "rechtsextrem" und "linksextrem" werden immer mehr verwischt. Die Einordnung dieser Kategorien ist inzwischen mehr eine sprachliche Waffe gegen jeweils Andersdenkende. 

Nach dem jüngsten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Einstufung von Extremismus auf der Grundlage von Verschwörungsideologien müsste ich mich nun auch als Extremist einordnen. Ich sehe zwar keine klar erkennbare Verschwörung hinter Covid-19, aber vieles spricht nun mal dafür und ich gebrauche auch schon eine Weile den Begriff Plandemie, auch wenn ich absolut nicht gewaltbereit bin, außer zur Verteidigung, also in Notwehr. Warum ich so denke, habe ich hier geschrieben und das lasse ich trotz dieses Urteils auch weiter so stehen.

Aber hat die Art, wie andere mich einordnen, überhaupt eine Bedeutung für mich? 
Spätestens seit der sogenannten Staatsräson des Beistands zu Israel und damit der bedingungslosen Deckung des Völkermords in Gaza, frage ich mich: Was hat das mit mir zu tun? Nichts!

Welche Bedeutung solche Einordnungen haben, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden. Diese ganzen Schubladen, wie "Freiheitskämpfer" und "Terrorist", "rechtsextrem" und "linksextrem" usw. gründen alle auf die Erkenntnis von Gut und Böse. Seitdem wir meinen, Gut und Böse zu erkennen, sind wir ständig versucht, alle um uns herum in diese und ähnliche Kategorien einzuordnen. Frieden beginnt in dem Moment, wenn wir damit aufhören. 

 

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